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Vortrag
15. März 2018
|  19:00 Uhr
-  21:00 Uhr

Corporate Responsibility in the Clothing Industry | Event in der stratum lounge Berlin

Schmutzige Wäsche - Was tun Konsumenten wirklich für ethisch saubere Textilien?

Donnerstag, 15.03.2018 | 19:00 Uhr | stratum lounge Berlin, Boxhagener Straße 16, Alte Pianofabrik, 10245 Berlin

Die Textilindustrie gehört weltweit zu den größten Branchen - und zu den "schmutzigsten". Über 90 Millionen Tonnen Textilfasern werden jährlich produziert. Der Umsatz im deutschen Einzelhandel für Textilien und Bekleidung lag in Deutschland 2016 bei 64 Milliarden Euro. Die Schattenseiten sind ebenfalls immens: angefangen vom Pestizideinsatz beim Baumwollanbau bis hin zu katastrophalen Arbeitsbedingungen in asiatischen Textilfabriken, Kinderarbeit und Ausbeutung von Flüchtlingen zum Beispiel in der Türkei. Erst im Juni dieses Jahres drohte der deutsche Entwicklungsminister Gerd Müller der Textilbranche Sanktionen an, wenn sie nicht für faire Arbeitsbedingungen sorgen. Müller war es auch, der 2014 das "Bündnis für nachhaltige Textilien" ins Leben rief. Mehr als die Hälfte der Firmen und Verbände, die Müller für seinen Pakt damals gewinnen wollten, hatten es abgelehnt, sich dem Bündnis anzuschließen. Sie begründeten dies damit, dass sie nicht jeden Produktionsschritt bei ihren Lieferanten und Subunternehmern im Ausland komplett überwachen könnten. Dennoch gibt es einige Unternehmen und Modemarken, die sich für "saubere Wäsche" einsetzen und Textilsiegel verwenden, die für umweltschonende und faire Produktion stehen.

Aber honorieren die Verbraucher ein Engagement der Textilproduzenten überhaupt? Nicole Franken hat in einer Studie 500 Frauen befragt und Interviews mit einem halben Dutzend Experten geführt, darunter dem "Trigema"-Chef Wolfgang Grupp.

Die Ergebnisse sind ernüchternd. Zu einem großen Teil scheinen die Antworten der Textilkonsumentinnen von sozialer Erwünschtheit geprägt. Bekenntnisse zur Nachhaltigkeit auf dem Fragebogen scheinen mit dem realen Wissen über nachhaltige Bekleidung und mit dem Kaufverhalten nicht allzu viel zu tun zu haben. Die Bemühungen der Textilindustrie, ihre "Corporate Responsibility" (CR) unter Beweis zu stellen, fallen offenbar bei den Konsumenten auf wenig fruchtbaren Boden. Verglichen mit den Einschätzungen der interviewten Experten ergeben sich diskussionswürdige Unterschiede bei der Frage, wie sehr sich die CR-Kommunikation der Unternehmen auf altruistische Motive bei den Konsumenten stützen kann.

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